IDUG HH #19: CC2017 und Feature Requests

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Pickepackevoll war es am 17. November 2016 beim 19. Treffen der InDesign User Group Hamburg. Grund dafür war vielleicht die außergewöhnliche Location: Wir waren zu Gast im Hamburger Büro von Adobe, direkt an der Elbe. Grund dafür waren vielleicht aber auch unsere Themen: Vorstellung der Neuerungen in der CC 2017 und Austausch mit Adobe, wo uns Usern der Schuh drückt. Aber der Reihe nach:

Zunächst erläuterte Bettina Reinemann, Senior Experience Designer bei Adobe, was eigentlich im Hamburger Office alles gemacht wird. Sie selbst ist verantwortlich für das  Hamburger »Icon Design Team« und zeigte in ihrem Kurzvortrag »Icon Design für Adobe – Sticken war gestern«, worauf es bei ihrer Arbeit ankommt. Für ein Programm wie InDesign müssen beispielsweise mehr als 9.000 Icons gestaltet werden. Die hohe Zahl ergibt sich auch daraus, dass Adobe ja mehrere Farbvarianten bei User Interface von hell bis dunkel anbietet.

Dann ging es um die Neuerungen: Monika Gause ist als ausgewiesende Illustrator-Expertin bekannt (und war ja dazu auch schon einmal bei uns), stellte unter anderen auch Character Animator vor, mit dem man relativ einfach sprach- und gestengesteuerte Animationen erstellen kann. Dieses Video zeigt, was möglich ist.

Sven Doelle, Principal Specialist Digital Imaging und Stock bei Adobe, brachte uns anschließend bei allem rund um die Imaging Produkte auf den aktuellen Stand, vor allem die Möglichkeiten, die sich Geräteübergreifend mit Lightroom auf dem Desktop und Smartphone bieten. Darüber hinaus stellte er Adobe Stock vor, das Bild- und Grafik-Angebot von Adobe, das nun auch die Möglichkeit bietet, selber Fotos darüber anzubieten.

Nach einer kurzen Pause, in der es Getränke, Schnittchen und Brezel gab (auch hierfür vielen Dank an Adobe!) präsentierte Ingo Eichel, Senior Business Development Manager Creative Cloud bei Adobe, weitere Neuerungen, inklusive die in InDesign. Hier eine ausführliche Übersicht.

Interessant wurde es auch danach, vielleicht war es auch das Highlight des Abends: Unter dem Motto Creative Suite to Creative Cloud – what do love, what do you miss? What would Adobe need to do, to make you more happy, more efficient, more successful with your creative work? trat Adobe mit den Teilnehmern in den Dialog, um zu erfahren, was sie anders und besser machen könnten. Moderiert von Ingo Eichel und Rainer Klute entstand eine lebhafte und konstruktive Diskussion, die dadurch »geadelt« wurde, das mit Julie Love von der Abteilung »Corporate Strategy« direkt jemand aus der US-amerikanischen Konzernzentrale dabei war.

Als Hauptpunkte kristallisierten sich dabei heraus:

  • Kleinere Pakete für unterschiedliche Zielgruppen anbieten (analog zu den früheren Boxen)
  • Möglichkeit, die Software weiter zu benutzen, auch wenn das Abo endet oder unterbrochen werden muss – dann allerdings Verzicht auf Updates
  • Mehr Fokus auf die Kern-Software Photoshop, Illustrator und InDesign
  • Transparente(re) Kommunikation
  • Keine halbgaren neuen Feature veröffentlichen, die teilweise auch dem Trend hinterherhinken (Beispiel »Tilt Shift«)
  • Zu häufige Updates

Interessant auch, dass das Abo-Modell nicht grundsätzlich abgelehnt wurde: Etwa die Hälfte der Anwesenden war schon Abonnent, und ca. ein weiteres Viertel war durchaus geneigt, auch zu abonnieren – wenn sich in der einen oder anderen Richtung etwas tut.

Der Austausch mit Adobe-Usern aus dem schwierigen (so erzählt man sich) deutschen Markt war – so unsere Einschätzung – für alle Beteiligten ein Gewinn. Gerade die konstruktive Leidenschaft, mit der teilweise diskutiert wurde, zeigt deutlich, dass es den Teilnehmern darum geht, die Software noch besser zu machen und nicht einfach nur Adobe-Bashing zu betreiben.

Die mit Abstand längste IDUGHH-Veranstaltung ging traditionell mit der Verlosung zu Ende. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerin des CC-Abos!

Auch an dieser Stelle der Aufruf an Euch, uns Eure »Feature Request« zukommen zu lassen: Welche Funktion vermisst ihr bei InDesign? Was muss besser werden? Wir sammeln alles per E-Mail an info@idug-hamburg.de und geben es dann gebündelt weiter. Zusätzlich hilft (vielleicht…), den Weg über die entsprechende Adobe-Seite zu beschreiten.

Das war’s mit 2016. Wir sehen uns im neuen Jahr!